RETROSPEKTIVE 1 am 24. November 2020

„Urbane Dörfer“ und „City of Collaboration“

18:00 – 20:00 Uhr, Zoom-Link wird zugesandt

Wiewohl sich die DorfUni primär auf ländliche Gemeinden und Lebenslagen richtet, gleichen sich die Problemlagen in Stadt und Land an, und es ist aufregend zu sehen, wie auch in Städten die „Verdörflichung“ um sich greift. Das zeigte der Vortrag von Anke Strüver aus Graz, den wir einleitend anhören.

Während früher die Nachbarschaft in der Stadt eine vergleichsweise unbedeutende Rolle spielte, wird immer klarer deutlich, dass die Erhaltung von Lebensqualität und Standards zunehmend von Partizipation, der Intensivierung lokaler Beziehungen und sogar von der Aktivierung lokaler Produktivität auf allen Gebieten abhängt. Auch hier hat also eine Form von Bildung, die grundsätzlich auf kooperatives lokales Handeln abzielt, ein breites Betätigungsfeld. Stadtteilzentren, Makerspaces, urban gardening, vertical farming und viele andere Innovationen der letzten Jahre sind die Vorboten einer polyzentrischen, vielzelligen Stadt, und gerade die Nähe zu Institutionen der höheren Bildung legt nahe, dass immer mehr urbane Lebensräume zu durch die Kooperation mit den Unis zu Reallaboren werden können, in denen Lebenspraxis, Experiment und Kompetenzerwerb Hand in Hand gehen.

An die Stelle der räumlich isoliert vor sich hinproduzierenden Unternehmen treten Coworking Spaces, organische Ergänzung und kooperative Kreislaufschlüsse vor Ort. Wenn wir einmal von der optimistischen Sicht ausgehen, dass das dabei entstehende Wissen und Können gar nicht mehr richtig patentierbar ist, sondern beständig im Austausch auch mit anderen „Zellen“ wächst und gedeiht, dann sind diese vernetzten „städtischen Dörfer“ eben auch Experimentierstätten und Treiber für die Evolution neuer ländlicher Lebensformen – und Städte werden zu Mutterstädten.

Aus dieser spezifischen Situation heraus wollen wir zeigen, wie viele Partizipationsmöglichkeiten am Projekt DorfUni auch und gerade für Menschen in städtischen Lebenssituationen entstehen können.

Hier der Vortrag von Anke Strüver zum Nachhören:

Vortrag
Diskussion